Das Sylter Heimatmuseum in Keitum

Wer seinen Urlaub auf der Insel Sylt plant, ist in den meisten Fällen wohl auch daran interessiert, die Lebensweise und die Traditionen der Inselbewohner kennenzulernen. Das kann im normalen Alltag der Fall sein, indem man Land und Leute kennenlernt.

Oder man nimmt sich ein paar Stunden Zeit, um das Heimatmuseum in Keitum zu besuchen, wo man allerhand spannende Dinge und Geschichten über diese einzigartige Insel erfahren kann. Oberhalb des grünen Keitumer Kliffs gelegen, mit einem herrlichen Blick auf die See, sind die Exponate des Museums in einem alten Kapitänshaus untergebracht, das aus dem Jahr 1759 stammt. Schon der Eingangsbereich macht Lust auf mehr: Durch den geöffneten Unterkiefer eines Finnwals betritt man das Museum, um dort tief die in die Historie der Insel einzutauchen und so die Traditionen der Einwohner von Sylt kennenzulernen.

 

Zu der Sammlung, die recht groß ist und auf jeden Fall Eindruck macht, gehören alte Trachten, Tabaksdosen, Standuhren aus Urgroßvaters Zeiten, Schränke (mit edlem Porzellan befüllt) und uralte Spinnräder, wie man sie anno dazumal benutzte. Ein Stock, der aus den Wirbeln von Fischen gefertigt wurde, gehört ebenso dazu wie schöne alte Fliesen, dazu kommen unzählige Aufzeichnungen von Seefahrern, Fotos sowie Instrumente, die der Nautik dienten. Im seitlichen Trakt des Baus befindet sich dagegen eine Galerie, in der man das Leben und das Wirken berühmter Sylter nachvollziehen kann, wie etwa das des Verfassungskämpfers und Landvogts Jens Lornsen. Lornsen lebte von 1783 bis 1838 und wurde dank seiner Schrift „Ueber das Verfassungswerk in Schleswig-Holstein“ zum Vorkämpfer eines geeinigten und unabhängigeren Schleswig-Holsteins.

Dass Sylt eine Insel mit einer eher ungewöhnlichen Geologie ist, die von einer eher ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte herrührt, dürfte nicht nur für die auf diesem Gebiet forschenden Fachleute von Interesse sein. Die ersten Kerne der Insel sind bereits für die vorletzte Eiszeit nachweisbar, im weiteren Verlauf der Jahrtausende stieg der Pegel der Nordsee mal an, mal fiel er ab. Das hatte für die frühen Bewohner der Insel zur Folge, dass die immer wieder umziehen mussten, da vermeintlich sichere Besiedlungen immer wieder vom Wasser bedroht waren. So wird, nicht nur anhand dieser Ereignisse, die Geschichte von Sylt anschaulich nacherzählt. Denn auch die Megalithgräber, die im Watt gefunden wurden und nun im Museum zu besichtigen sind, zeugen von der frühen Besiedlung der Insel, die in der Jungsteinzeit vor sich gegangen ist. Jeder, der sich nur ein wenig für Sylts Geschichte interessiert, kommt um das Heimatmuseum kaum herum.

Wir verwenden notwendige Cookies, um den bestmöglichen Betrieb dieser Webseite zu gewährleisten. Notwendige Cookies helfen dabei, eine Webseite nutzbar zu machen, indem sie Grundfunktionen der Webseite ermöglichen - die Webseite kann ohne diese Cookies nicht richtig funktionieren. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass diese Cookies verwendet werden. Weitere Informationen zu unseren Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung