Archsum auf Sylt: beschaulich, idyllisch und grün
Wenn eine Urlaubsgemeinde damit wirbt, das kleinste Dorf einer Region zu sein – und das ist Archsum tatsächlich –, dann entstehen Bilder im Kopf.
Bilder von grünen Wiesen, von Äckern, von Weiden, kurzum: Bilder einer natürlichen und intakten Natur in der Umgebung. Und Archsum, dieser beschauliche Ort, bedient diese Bilder in allen Facetten. Wer hier Idylle und Ruhe erwartet, wird nicht enttäuscht werden, und das zu jeder Jahreszeit. Dazu blicken Touristen, die es in die Beschaulichkeit des Sylter Ostens verschlägt, direkt zurück in die Vergangenheit: Viele der älteren Häuser stehen auf so genannten Warften, das sind Hügel, die mit Erde künstlich aufgeschüttet worden sind, damit Sturmfluten den Behausungen nichts anhaben konnten. Erst 1938 wurde der Nössedeich erbaut, der das Dorf und dessen Bewohner seitdem vor den stürmischen Brechern der Nordsee schützt. Direkt vor der kleinen Siedlung liegt zudem das zum Weltkulturerbe der UNESCO zählende Wattenmeer.
Zwischen Archsum und dem Watt befinden sich die so genannten Salzwiesen, eine ganz eigene Welt, die den Übergang zwischen dem Land und dem Meer bildet. Hier haben einige Tier- und Pflanzenarten eine Heimat gefunden und sich der mitunter rauen Umgebung perfekt angepasst. Auf der anderen, dem Land zugewandten Seite der Deiche weiden Schafe und Lämmer das immergrüne, vom Salz des Meerwassers besonders nahrhafte Gras ab. Auf kilometerlangen Wander- und Radwegen ist Archsum und seine Umgebung das ideale Erholungsgebiet für alle Touristen, die die Ruhe suchen und sich tagsüber dennoch sportlich betätigen möchten. Wenn es den „grünen Ruhepol der Insel“, wie die Gemeinde vom offiziellen Portal der Insel Sylt genannt wird, nicht schon geben würde, man müsste ihn glatt erfinden, da in dieser Region die Vorstellungen, die Auswärtige von Sylt und der Nordsee haben, kulminieren.
Denn die von Dünen, Deichen, Gras, Watt und Meer dominierte Landschaft wird hier und da von alten und schmucken, mit Reet bedeckten Friesenhäusern unterbrochen, ganz so, wie man sich das ausmalt, wenn man an Sylt denkt. Die Einheimischen pflegen ihre alte Kultur, die sich nicht nur im Sölring ausdrückt, einer Sprache, die mehr ist als ein norddeutscher Dialekt. Mehr als tausend Jahre hat es gedauert, bis sie sich aus Facetten des Altfriesischen, Englischen, Holländischen und Dänischen herausgebildet hat. Auch das Ringreiten gehört zur Sylter Tradition; dabei müssen Reiter einen kleinen Messingring mit einer Lanze im vollen Galopp aufspießen. Im Sommer finden in Archsum und den benachbarten Gemeinden dann und wann Turniere in dieser Disziplin statt.