Ein königliches Reisevergnügen auf dem Schloss Jever
Als bedeutendster Profanbau des niedersächsischen Städtchens Jever zieht das gleichnamige Schloss die Besucher magisch an. Diese beeindruckende Burganlage ist die architektonische Fortsetzung einer Wehrburg des Mittelalters, die bis heute als Keimzelle der Stadt Jever gilt.
Nachdem das Bauwerk im Jahr 1427 vollständig zerstört wurde, erfolgte die Restaurierung des Baus bereits ein Jahr später. Im 16. Jahrhundert wurde der ursprüngliche Bergfried nahtlos in die vierflüglige Anlage einbezogen. Im gleichen Jahrhundert erhielt das Schloss Jever die Stilelemente der Renaissance, die den Prachtbau bis heute verzieren. Herzöge der Region veranlassten im 19. Jahrhundert einen Abbau der Wehranlage und ließen das gesamte Areal komplett umgestalten. Aus dieser Umgestaltung ist der ansehnliche Landschaftsgarten hervorgegangen, von dessen Baumbestand bis heute noch einige Linden, Eichen und Buchen sprießen.
Ein architektonisches Meisterwerk in idyllischer Lage
Die idyllische Lage des Schlosses zwischen Wassergräben und Wällen ist ein besonderes Highlight dieses Anziehungspunktes. Das architektonische Aushängeschild des Profanbaus ist der 67 Meter hohe Mittelturm, der mit einer barocken Haube gekrönt wird. Dieser Turm ist eine besondere architektonische Reminiszenz, die auf die Ursprünge des Gebäudes als Burg verweist.
Vor Jahrhunderten eine Burg, heute die Herberge des Kulturgeschichtlichen Museums
Das Schloss, das auch auf dem Etikett des legendären Jever Pilseners wiederzufinden ist, wird heute als Kulturgeschichtliches Museum genutzt. In insgesamt 48 Räumen erfahren die Besucher spannende Hintergründe über die Historie des gesamten Jeverlandes. Einblicke in die bäuerliche Kultur gewährt das Museum ebenso wie in das frühgeschichtliche Zeitgeschehen. Neben kostbaren Gobelins und Fürstenbildern russischer Abstammung ist der im Jahr 1546 erbaute Audienzsaal mit seiner geschnittenen Kassettendecke ein besonderes Schmuckstück des Schlosses. Wer an einer der Führungen durch das Schlossmuseum teilnimmt, lernt sogar eine frühere Bewohnerin des Schlosses kennen. Eine Schauspielerin schlüpft während der Führung in die Rolle des Fräuleins Maria zu Jever. Das Fräulein Maria zu Jever leitet den Rundgang und erinnert an die Tochter des letzten Friesenhäuptlings namens Edo Wiemken dem Jüngeren. Dieses im Jahr 1500 geborene Fräulein erfreute sich in Jever derart großer Beliebtheit, dass der Ort bis heute als ‚Marienstadt‘ bezeichnet wird.
Zeremonien im historisch-romantischen Ambiente
Heute kehren viele Paare im Schloss Jever ein, um sich in den liebevoll gestalteten Räumlichkeiten des Baus das Ja-Wort zu geben. Durch die historisch-romantische Stimmung ist das Schloss zu Jever über Jahrhunderte hinweg zu einem Anziehungspunkt avanciert, der heute als eines der wertvollsten Baudenkmäler des nordwestlichen Deutschlands gilt. Das Zusammenspiel aus bewegter Geschichte und architektonischer Vielfalt verleiht diesem Schloss bis heute seinen unverwechselbaren Charakter.