So isst man an der Nordseeküste

Urlaub – ein Wort, bei dem sich nicht zuletzt auch der Magen freut. Zu einer tollen Reise gehören schließlich lukullische Freuden, keine Frage. Und da ist es gleich, ob es in den sonnigen Süden geht oder in den rauen Norden. Die Hauptsache ist immer: es muss schmecken, und zwar gut!

Dieses Credo gilt natürlich auch für die deutsche Nordseeküste. Wer sich noch nie näher mit der Küche dieser Region beschäftigt hat, kann sich dennoch gut denken, dass tierisches Eiweiß in Form von Fischen oder auch Krabben auf der Speisekarte einen Platz ziemlich weit oben einnehmen. Zum Beispiel die Kieler Sprotte – auch wenn Kiel natürlich an der Ostsee liegt. Doch die Sprotte lässt sich davon kaum irritieren und findet so den Weg auch in die Gewässer der Nordsee, wo sie von Fischkuttern gefangen wird. Bevor sie verzehrt wird, kommt die kleine Verwandte des Herings aber noch in die Räucherkammer, um schließlich mit „Kopp un Steert“, also Kopf und Schwanz, gegessen zu werden. Bleiben wir noch beim Fisch – wer Urlaub an der Nordsee macht und den Salzhering Matjes nicht in irgendeiner Variation zu sich nimmt, hat auf jeden Fall etwas verpasst.

Am nördlichen Ende der deutschen Ostseeküste, auf Sylt, steht eine andere Meeresfrucht oft auf dem Speiseplan: die Auster „Sylter Royal“, hier gezüchtet und nach drei Jahren zum Verzehr geeignet. Ein Glas Sekt oder Weißwein dazu sollte es schon sein. Ebenfalls ein Meeresbewohner ist die Krabbe, die von Krabbenkuttern abgefischt und an der Nordsee gern im Zusammenhang mit Spiegeleiern genossen wird. Doch auch pflanzliche Nahrung ist hier sehr beliebt, etwa in Form des Schnüsch – ein Eintopf aus Kartoffeln, Möhren, Erbsen, Bohnen und Sahnesauce und angerösteten Zwiebeln. Echte Küstenbewohner verzehren dazu aber auch noch Matjes oder zumindest Schinken. Ganz ohne tierische Produkte kommt auch der Grünkohl nicht aus, zu dem man im Norden Pinkel ist, eine geräucherte Grützwurst. Man kann natürlich auch Essen bestellen in Wilhelmshaven oder Umgebung an der Nordsee. Neben den klassischen Produkten von Lieferdiensten gibt es dort auch die beschriebenen nordischen Spezialitäten.

Dann gibt es da noch den Mehlbüddel (eine Mehlspeise mit Schweinebacke und Senfsauce), den ostfriesischen Sniertjebraa (Schweinebraten mit Kartoffeln und Rotkohl) und natürlich das Lamm, das auf den Salzwiesen nah am Meer grast und dessen Fleisch dadurch schon sehr aromatisch-würzig wird. Für Labskaus, ebenfalls an der Küste zuhause, gibt es mehrere Varianten. Die Grundlagen sind Kartoffeln, Corned Beef, bzw. gepökeltes Fleisch, Matjes, Rote Bete, Zwiebeln und ein Spiegelei. Wer jetzt noch kann: zum Nachtisch gibt es Butterkuchen oder Heidjertorte, dazu gern ostfriesischen Tee mit Kluntjes und Wulkje, Kandiszucker und Sahnehaube.

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